Die Verschwörung der Krähen

Daniel de Foe gilt als Verfasser kritischer Pamphlete gegen den Katholizismus und die Obrigkeit. Als Königin Anne Stuart ihn in den Kerker werfen lässt, erklärt de Foe sich bereit, für die Krone zu arbeiten. Unter der Aufsicht des Premierministers Robert Harley beginnt er, Intrigen gegen alles und jeden zu spinnen. Dafür lässt de Foe auch eine eigene Zeitschrift drucken, die 'Review', in der er Lügen verbreitet und Hass schürt. Als Harley und die Königin mehr und mehr an Rückhalt verlieren, sucht de Foe Unterstützung beim Herrscher der Londoner Unterwelt, Jon Wylde, dem 'Abdecker'. - Das Buch ist eine Antwort auf politische Entwicklungen unserer Zeit. Vor dem Hintergrund der historischen Kulisse spielt der Autor mit all den monströsen Lügen und Verschwörungstheorien, mit denen Populisten seit jeher versuchen, Politik zu machen. Die Geschichte Daniel de Foes, der als Lügner in einem Meer von Lügen versinkt, erzählt Gasser mit viel Ironie und Wortwitz. Die Figuren sind überspitzt aber plastisch gezeichnet. Leider werden die historischen Hintergründe - abgesehen von einem Verzeichnis der Personen - kaum erläutert.