Willy Brandt
Willy Brandt, der die Ostverträge auf den Weg brachte und durch seinen Kniefall in Warschau in die Geschichte einging, hatte keinen einfachen, konfliktfreien Lebensweg. Geboren als uneheliches Kind unter dem Namen Herbert Frahm, schloss er sich schon als Jugendlicher den Sozialisten an und ging 1933 als 19-Jähriger ins Exil nach Norwegen. Dieser Schritt wurde ihm fast zeitlebens vorgeworfen, er wurde, nicht nur von den politischen Gegnern als "Vaterlandverräter" angeprangert. Als er nach dem Ende des Krieges als Willy Brandt nach Berlin kam und dort in die Politik einstieg, gab es einige Weggefährten, die ihn unterstützen, jedoch war das Verhältnis zu ihnen, so z.B. Herbert Wehner oder später Egon Bahr und Helmut Schmidt, nicht ohne Konflikte. - Der Autor beschreibt in dieser Biografie sehr einfühlsam, beruhend auf Schriftstücken sowohl von Brandt als auch von seinen Weggefährten, die politische Karriere des späteren Kanzlers. Er zeigt seine Erfolge auf, aber auch seine Niederlagen und versucht herauszufinden, warum Brandt manche Entscheidungen so und nicht anders getroffen hat. - Für interessierte Leser:innen gut zu empfehlen.
Julia Massenkeil-Kühn
rezensiert für den Borromäusverein.
Willy Brandt
Gunter Hofmann
C.H.Beck (2023)
517 Seiten : Illustrationen
fest geb.