Allein gegen Hitler

Der renommierte Zeithistoriker Wolfgang Benz stellt den Widerstandskämpfer Georg Elser im historischen, sozialen, politischen und menschlichen Kontext vor; als fröhlichen Handwerker, der aber auch introvertiert und wortkarg erscheint, ein moralisch Allein gegen Hitler empfindsames politisches Wesen ist, der Unrecht hasst, und zum Opfer wird. Seine Kindheit und Jugend sind dank der religiösen Erziehung durch seine Mutter von christlichen Normen und Werten bestimmt. Er erkennt das schlimmste aller Übel im (Ersten) Weltkrieg, der Entbehrung, Not und vielfaches Leid mit sich bringt. So wird aus ihm immer mehr ein emotionaler Pazifist und deshalb will er mit dem Attentat Hitlers Krieg verhindern. Das Buch schildert ausführlich seinen persönlichen Entschluss, seine Vorbereitung und den historischen Augenblick, als die Bombe am 8.11.1939 gegen 21:20 Uhr im Festsaal des Bürgerbräukellers München detoniert, bei dem acht Menschen getötet und 63 verletzt werden. Hitler selbst reist Minuten vorher unbeschadet ab. Nach der Verhaftung Elsers kommt die Verfolgungsmaschinerie voll in Gang: Verhöre, Terror, Sippenhaft. Als "Sonderhäftling" kommt Elser ins KZ Sachsenhausen, später nach Dachau. Dort wird Elser im Hof des Krematoriums erschossen, die amtliche Todesursache lautet: "Bei einem Angriff des Feindes tödlich verunglückt." Am Schluss des Buches geht Benz auf die Zeit des Vergessens, Verleugnens und Verleumdens ein. Eine logisch gegliederte und gut lesbare Gesamtschau Georg Elsers Leben und Tat.

Berthold Schäffner

Berthold Schäffner

rezensiert für den Borromäusverein.

Allein gegen Hitler

Allein gegen Hitler

Wolfgang Benz
C.H.Beck (2023)

223 Seiten : Illustrationen
fest geb.

MedienNr.: 613979
ISBN 978-3-406-80061-0
9783406800610
ca. 27,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ge
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