Mokassinkinder

In der bildhaften Sprache der Autorin bedeuten Mokassins, dass deren Träger gut gewappnet sind, um auch auf steinigem Untergrund gut zurechtzukommen. Die Alternative wäre, den Weg mit "Lederstücken" abzudecken. Übertragen auf die Kindererziehung Mokassinkinder bedeutet das, die Fähigkeit der Kinder zu stärken, selbst zurechtzukommen, anstatt ihnen alle Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen und sie immer zu schützen, insbesondere vor unangenehmen Emotionen. Aufbauend auf dem Weltbild des Buddhismus stellt die Autorin ein umfassendes Erziehungskonzept anhand vieler Beispiele vor. Daran ist manches einleuchtend, anderes, insbesondere ihr Verständnis von Konsequenz und Strafe, mit Zurückhaltung zu betrachten. Ob sich alle Schwierigkeiten mit den reichlich hölzern wirkenden vorgeschlagenen Anreden der Eltern lösen lassen, sei dahingestellt ("Ja, ich höre, dass du wütend auf mich bist. Ich akzeptiere dein Gefühl. Danke, dass du mir gesagt hast, was du fühlst"). Trotzdem sind manche Ansätze hilfreich, etwa auch negative Emotionen beim Kind erst einmal auszuhalten und es selbst einen Weg daraus hinaus finden lassen. Ein Buch, auf das der gute Rat passt: Prüfet alles und behaltet das Gute.

Annette Jantzen

Annette Jantzen

rezensiert für den Borromäusverein.

Mokassinkinder

Mokassinkinder

Krissy Pozatek
Beltz & Gelberg (2014)

236 S.
fest geb.

MedienNr.: 580294
ISBN 978-3-407-85829-0
9783407858290
ca. 16,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Pä
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