Ökofimmel

Wir tun vom Falschen zu viel, meint Spiegel-Journalist Andreas Neubacher und zeigt in seinem Buch auf, wo und wieso aus seiner Sicht die Umweltpolitik in Deutschland versagt, Milliarden für Ökosymbolik und falsche Maßnahmen verschwendet werden, Ökofimmel die im schlimmsten Fall sogar der Umwelt schaden. Als Beispiele führt er u.a. das Duale System, Biosprit, Energiesparlampen oder das EEG an. Als Hauptumweltproblem unserer Zeit anerkennt Neubacher den Klimaschutz, dem er einen Drittel des Buches widmet. - Neubacher schreibt im gut lesbaren, lockeren Stil einer Glosse - und argumentiert leider auch so. Bei aller berechtigten Kritik an manchen umweltpolitischen Maßnahmen (z.B. Solarsubventionen), reißt Neubacher Belege zum Teil aus dem Zusammenhang oder verkürzt sie so stark, dass sie tendenziös wirken. Oft bleibt unklar oder widersprüchlich, wer genau wobei versagt und wer es wieder richten soll (Politik, Markt, Endverbraucher?). Die Vermengung von Fakten mit subjektiven Annahmen und Extrempositionen, zwischen denen der Autor wenig gelten lässt, sind ein Ärgernis für alle, die zu diesem komplexen und wichtigen Thema eine sachliche Argumentation, nachweisbare Behauptungen und eine differenzierte Betrachtungsweise erwarten.

Barbara Sckell

Barbara Sckell

rezensiert für den Borromäusverein.

Ökofimmel

Ökofimmel

Alexander Neubacher
Dt. Verl.-Anst. (2012)

269 S. : graph. Darst.
fest geb.

MedienNr.: 571978
ISBN 978-3-421-04549-2
9783421045492
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: So
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