Unsere Jahre in Miller's Valley
Mimis Dorf soll geflutet werden, um einen Stausee zu schaffen. Über ihre Kindheit und Jugend hinweg verfestigt sich dieser Beschluss, bis das Wasser die verlassenen Häuser und Felder schließlich unter sich begräbt. In Mimis Erinnerungen jedoch bleibt die dort verbrachte Zeit lebendig: ihre ersten eigenen Einnahmen als Maisverkäuferin im Alter von elf Jahren stehen ihr ebenso vor Augen wie die Traumatisierung ihres Bruders durch den Vietnamkrieg und der Schlaganfall ihres Vaters. Sie erinnert sich an ihre erste Beziehung, die eher körperlicher Natur war, und an ihre große Liebe, die sie später geheiratet hat; an ihren hervorragenden Schulabschluss und an den Einsatz ihrer Lehrerin, der ihr ein Medizinstudium ermöglicht hat. - Der Roman ist als Rückblick aus Sicht der gealterten Protagonistin verfasst, wodurch die Erinnerungen gekonnt in Perspektive gesetzt werden. Ein klassischer Spannungsbogen fehlt, der Roman fesselt vielmehr durch seine Erzählweise, den zeitgeschichtlichen Hintergrund und den Fokus auf das Schicksal der jungen Frau. Sehr zu empfehlen für jeden Bestand! (Übers.: Tanja Handels)
Marlene Knörr
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Unsere Jahre in Miller's Valley
Anna Quindlen
Dt. Verl.-Anst. (2017)
313 S.
fest geb.