Das Geheimnis des Erfolgs
Hinter großen deutschen Firmennamen verbirgt sich oft eine spannende Familiengeschichte. Diese hat ein Team des Magazins "Der Spiegel" untersucht. Daraus ist ein interessantes, lesenswertes und unterhaltsames Geschichtsbuch geworden. In 22 Kapiteln werden so bekannte Namen wie C&A, Bosch, Quandt, Porsche und Reclam vorgestellt. Krupp und Thyssen bekommen sogar zwei Kapitel. Die Herangehensweise und die Darstellungsart sind je nach Verfasser recht unterschiedlich, sodass das Buch recht lebendig wirkt. Dazu tragen auch graphische Einschübe und Fotos bei. Die Firmengeschichte wird in kräftigen Strichen gezeichnet. Lediglich bei der "Schraubenfirma" Würth widmet der Autor sein Interesse mehr dem Biografen von Reinhold Würth als dem der Familie. Das Fortleben der Firmen in der Gegenwart sprechen die Autoren allerdings öfter nur kurz an. Das Thema Familienunternehmen wird zusätzlich von verschiedenen Aspekten aus betrachtet, zunächst allgemein von den Voraussetzungen für ihren Erfolg her, dann werden die Weitergabe an die nächste Generation und das Wirken im Ausland thematisiert. Beleuchtet wird auch der Umgang mit Zwangsarbeitern während der Nazi-Zeit; ethische Gesichtspunkte gehören dazu. Natürlich fehlt das Thema Chefinnen nicht. Einen breiten Überblick gewährt das Kapitel "Deutsche Wirtschaftsdynastien im Porträt", wo sich z.B. die Namen Haniel, Miele und Steiff finden. Gern schaut man im Kapitel "Die bekanntesten Familiennamen im Supermarktregal" nach. Der Anhang bietet neben Literaturhinweisen u.a. eine übersichtliche Chronik. Insgesamt eine lehrreiche Zeitreise und zugleich eine kleine Wirtschafts- und Charakterstudie.
Bernhard Grabmeyer
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Das Geheimnis des Erfolgs
Joachim Mohr und Eva-Maria Schnurr (Hg.)
Deutsche Verlags-Anstalt (2021)
255 Seiten : Illustrationen
fest geb.