Spiel des Deserteurs

Joseph Leclerc aus französischen Regierungskreisen hat sich vom Anhänger zum Gegner des Korsen gewandelt, dessen Herrschaftsgebaren mehr und mehr den Zuständen vor der Revolution ähnelt. Er findet Mittel und Wege, den Engländern zu signalisieren, Spiel des Deserteurs dass er aus politischen Gründen überlaufen will und wertvolle Informationen über die künftigen Kriegspläne des Korsen liefern könnte. Thomas Grey wird beauftragt, Leclerc bei einem Schachturnier in Frankfurt am Main zu kontaktieren. Aber da gibt es eine Schwierigkeit: Leclerc will seine Tochter, eine glühende Bonapartistin, unbedingt nach England mitnehmen, auch gegen deren Willen. Und Leclercs Absichten sind den Franzosen nicht ganz verborgen geblieben. Aber die Flucht, auch mit der widerspenstigen Tochter, gelingt trotz vieler Hemmnisse mit der Hilfe des Herzogs von Enghien, Louis Antoine. In England erfährt Grey, dass der oppositionelle Herzog hingerichtet werden soll. Im Geheimauftrag der Admiralität versucht Grey in Frankreich, den Napoleon-Gegner im Alleingang zu befreien, was aber misslingt. - Dies ist der zweite Band einer wohl größer angelegten Serie um den Agenten Grey, ein Tausendsassa auf vielen Gebieten. Was das Seemännische und die politischen Einlassungen angeht, erinnert manches an die Geschichten von Forresters "Horatio Hornblower" oder Kents "Richard Bolitho". Im Vordergrund stehen aber immer wieder die abenteuerlichen Aktionen der Hauptfigur, des "Helden" Thomas Grey. Jedenfalls ist es eine sehr spannende Geschichte mit mehr fiktiven als realen Figuren und Abläufen. Ein leicht lesbares, auch informatives Buch, das sicher gut eingesetzt werden kann.

Erwin Wieser

Erwin Wieser

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Spiel des Deserteurs

Spiel des Deserteurs

J. H. Gelernter ; aus dem Englischen von Susanne Just
dtv (2023)

363 Seiten : Karte
kt.

MedienNr.: 615089
ISBN 978-3-423-21870-2
9783423218702
ca. 11,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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