Zu blaue Augen

Drei Generationen Frauen leben im großen Haus der 77-jährigen Witwe Hannah Jona in Jerusalem. Ihre rumänische Pflegerin Johanna verteidigt die Bastion mit roten Tüchern vor dem bösen Blick. Hannahs drei Töchter Simona, Orna, Jardena und die siebenjährige Zu blaue Augen Enkelin Dana vervollständigen den jüdischen Haushalt in Jerusalem. Seit einiger Zeit beobachtet ein Fremder die Frauen. Er soll ihnen das Haus für einen Immobilienspekulanten abkaufen und mietet sich als Dichter getarnt bei ihnen ein. Eines Abends sieht er, wie Hannah Jona das Haus verlässt, um sich in einem Pub zu betrinken. Kommt er auf diese Weise an das Haus heran? - Im Roman beobachtet jeder jeden. In wechselnden Perspektiven werden mit großem Einfühlungsvermögen die Innenperspektiven der Figuren wiedergegeben. Hannah Jona färbt sich als Verjüngungskur die Haare schwarz und trägt grelle Kleidung. Damit hat sie sich ein Narrenkleid angezogen, "eine Art frei gewählte Demenz". Seitdem kann sie tun und lassen, was sie will, und das Leben ihrer Töchter unbefangen verfolgen. Fünf Jahre zuvor hatte sie eine Krebserkrankung überwunden und einen großen Lebenshunger entwickelt. - Das Buch der mit Preisen ausgezeichneten Bestsellerautorin wird getragen von einer gekonnten Mischung aus skurriler Fröhlichkeit und zarter Melancholie. Für alle Büchereien sehr gerne empfohlen. (Übers.: Anne Birkenhauer)

Karin Blank

Karin Blank

rezensiert für den Borromäusverein.

Zu blaue Augen

Zu blaue Augen

Mira Magén
Dt. Taschenbuch-Verl. (2017)

379 S.
fest geb.

MedienNr.: 586687
ISBN 978-3-423-26129-6
9783423261296
ca. 21,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
Diesen Titel bei der ekz kaufen.