Aufstieg und Fall großer Mächte

Tooly Zylberbergs Geschichte erzählt Tom Rachman in Dekadenschritten, indem er durch die Jahrzehnte und die Kontinente springt, seine Protagonistin in verschiedenen Altersstufen zeigt und nach und nach die Hintergründe ihres Lebens enthüllt. Dabei begegnet der Leser ganz unterschiedlichen Figuren, wie Paul, ihrem Vater, den sie in Bangkok als kleines Mädchen verlässt, Venn, dem Abkömmling einer Aussteigerkommune, Humphrey, dem russischstämmigen leidenschaftlichen Schachspieler und Philosophen, und Sarah, Toolys Mutter mit zweifelhaftem Lebenswandel. Der Leser reist mit Tooly durch die Welt von Bangkok bis New York, von Wales bis Rom. Venn, Humphrey, Sarah und Tooly erschwindeln sich ihren Lebensunterhalt durch allerlei Gaunereien und undurchsichtige Geschäfte. Erst zum Schluss des Romans enthüllt sich wenigstens ein Teil der Hintergründe. Der Leser bleibt dabei etwas ratlos zurück. Ein Buch, das durchaus in der Tradition der Schelmenromane steht; ein Buch, das vom Erwachsen- und Altwerden erzählt; ein Buch, an das sich der Leser gewöhnt und von dessen Figuren er immer mehr erfahren möchte. Keine ganz große Literatur, aber gute Unterhaltung. Allen Büchereien empfohlen. (Übers.: Bernhard Robben)