Was ich euch nicht erzählte
Lydia (16), der Augapfel ihrer Eltern James und Marilyn, ist tot. Ertrunken im See. Unfassbar! Nach und nach wird ihre Geschichte aufgeschlüsselt. James, Sohn chinesischer Einwanderer, wünschte sich nichts so sehr wie dazu zu gehören. Marilyns Sehnsucht, dem Hausfrauendasein zu entfliehen und Ärztin zu werden, scheiterte. Alles projizierten sie auf Lydia. Schließlich war auch ihr Bruder Nat keine Stütze mehr, plante seinen Weggang nach Harvard. Und die kleine Hannah, die gerne geholfen hätte, wurde immer übersehen. Selbst Nachbarssohn Jack, von dem Lydia Befreiung erhoffte, liebte heimlich ihren Bruder. Doch Jack wusste wenigstens, wer er war und was er wollte. - Celeste Ng erzählt gestochen scharf. Schonungslos deckt sie verborgene Gefühle und Motivationen auf, die unausgesprochen bleiben, und macht deutlich, wie sich alles um Lydia zusammenzog, die Last zu groß wurde. Doch am Ende der Aufarbeitung steht der Hoffnungsfunke des Neubeginns. Ein sehr beeindruckendes Buch. (Übers.: Brigitte Jakobeit)
Tina Schröder
rezensiert für den Borromäusverein.
Was ich euch nicht erzählte
Celeste Ng
Dt. Taschenbuch-Verl. (2016)
279 S.
fest geb.