Die versteckten Briefe
Am Ende ihres Lebens beginnt die schwerkranke Inara, ihrem Sohn Maris die Geschichte seiner Familie zu erzählen: Im Osten Lettlands lebt die baptistische, ehemals wohlhabende Familie Inaras nach dem Zweiten Weltkrieg mehr schlecht als recht von der Friedhofspflege und Totengräberei. Obwohl der Beruf des Vaters nicht einträglich ist, ist die Familie doch reich - reich an Geschichten aus der schrulligen Nachbarschaft, denn man lebt am Puls der Dorfgemeinschaft. Da werden Intrigen geschmiedet, Vaterschaften verschwiegen, Skulpturen geklaut und die besten Fischgründe am Fluss geplündert. Und das, stellt Inara durch ihre Erzählungen fest, ist es, was das Leben reich macht: Geschichten. - Der berührend erzählte Roman ist ein wunderschönes Leseerlebnis für ruhige Stunden. Man schmunzelt über die herrlichen Bilder, die die Autorin von dem Dorf und seinen Bewohnern zeichnet. Ein leises Buch, das durch seinen schönen Erzählstil, die faszinierenden Figuren und die Menschlichkeit der Charaktere besticht. Gerne empfohlen! (Übers.: Pociao)
Stefanie Simon
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Die versteckten Briefe
Gina Ochsner
Dt. Taschenbuch-Verl. (2018)
397 S.
fest geb.