Der vergessene Holocaust

Zoni Weisz (geb. 1937), Sohn einer Sinti-Familie, gewährt dem Leser Einblick in die Geschichte seiner Familie - die Mutter und drei Geschwister wurden in Auschwitz, sein Vater in Mittelbau-Dora ermordet - sowie in seinen eigenen Lebensweg, zudem in Der vergessene Holocaust die Kultur und Lebensphilosophie der Sinti. Wie intensiv und schmerzhaft er sich über viele Jahre mit seinen traumatischen Erlebnissen auseinandersetzen musste und wie stark er dabei von der Hilfsbereitschaft sowie vom Vertrauen vieler Menschen getragen und beflügelt wurde, erzählt Zoni Weisz ehrlich und offen in diesem beeindruckenden Buch. Eindrücklich beschreibt er seinen Einsatz für ein angemessenes Erinnern an die zahlreichen Opfer aus den Reihen der Sinti und Roma, die von den Nationalsozialisten deportiert und ermordet wurden. Heute sieht er sich v.a. als Kämpfer für die Rechte dieser beiden Volksgruppen, die in den meisten Ländern immer noch benachteiligt und ausgegrenzt werden. Mit einfachen Worten - und dadurch besonders authentisch - schildert Weisz seinen Weg vom traumatisierten Kind zum selbstbewussten Erwachsenen, seine erstaunliche Karriere zu einem international erfolgreichen Floristik-Unternehmer, die ihm die Möglichkeit bot, weltweit aufzuklären, Vorurteile abzubauen, zu mahnen und den Opfern sowie den Überlebenden eine Stimme zu geben. Ohne Einschränkung zu empfehlen!

Inge Hagen

Inge Hagen

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Der vergessene Holocaust

Der vergessene Holocaust

Zoni Weisz
Dt. Taschenbuch-Verl. (2018)

316 S. : zahlr. Ill.
fest geb.

MedienNr.: 593075
ISBN 978-3-423-28164-5
9783423281645
ca. 26,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Bi
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