Einige aber doch

Sabine Friedrich, die sich in ihrem Roman "Wer wir sind" (BP/mp 13/93) dem deutschen Widerstand gegen den Nationalsozialismus widmete, greift diese Thematik erneut auf, die sie nun in drei unabhängig voneinander zu lesenden zeithistorischen Romanen Einige aber doch vertieft. Der erste Band verfolgt das Geschehen um die große Zahl von Frauen und Männern, die von der Gestapo zusammenfassend als "Rote Kapelle" bezeichnet wurden und mehrheitlich ihren Widerstand mit dem Leben bezahlten. Der Autorin gelingt eine faszinierende, ganz nah an der realen Geschichte angesiedelte Darstellung, die das Leben der charakterlich sehr unterschiedlichen Protagonisten und ihr Sterben in Einsamkeit, aber doch in der Gewissheit ihres moralischen Handelns spannend und berührend erzählt. Kenntnisreich schildert die Autorin, wie sich diese Männer und Frauen unterschiedlichster Herkunft und beruflicher Ausrichtung, mit liberal-konservativer wie kommunistischer Denkweise unter einem Ziel zusammenfanden. Dass diese Menschen nicht als Helden stilisiert werden, dass sie vielmehr mit ihren ganz persönlichen Stärken und Schwächen - in Familie, Partnerschaft und Freundschaft - gezeichnet werden, dass neben ihrer zielgerichteten Hoffnung Angst, Enttäuschung und Verzweiflung sichtbar werden, dass sie aber auch Kraft und Trost durch den Glauben an Gott bzw. an eine bessere Zukunft erfahren, macht das Buch besonders eindrucksvoll. - Rundum sehr zu empfehlen!

Inge Hagen

Inge Hagen

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Einige aber doch

Einige aber doch

Sabine Friedrich
Dt. Taschenbuch-Verl. (2019)

443 S.
fest geb.

MedienNr.: 598182
ISBN 978-3-423-28201-7
9783423282017
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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