Heimat muss man selber machen
Eine "positive Sozialbilanz", mehr Fairness und Wertschätzung in der Gesellschaft - das sind Dinge, die man nicht den Politikern oder gesellschaftstragenden Kräften überlassen muss, sondern die man selber in seinem täglichen Leben erwirken kann. Davon ist Sina Trinkwalder überzeugt - weil sie es selbst in die Tat umgesetzt hat: Sie gab vor zehn Jahren ihren gut dotierten Job und ihre gesicherte Existenz auf und gründete eine Firma, mit der sie bislang chancenlosen Menschen ein neues berufliches Zuhause gegeben hat, ein kleines, aber effektives Unternehmen in der Textilbranche, in der Mitbestimmung und ökologisches Bewusstsein die Basis bilden. In ihrem Buch erzählt sie nicht nur, wie sie mit ihrem Konzept sowohl menschlich wie wirtschaftlich erfolgreich wurde. Sie reflektiert auch klug und mit viel Empathie darüber, wie wir von Vorurteilen loskommen, menschlicher miteinander umgehen können, wie wir auch bei Niederlagen wieder aufstehen lernen und was eigentlich die wichtigen menschlichen Werte sind, die unsere Gesellschaft zusammenhalten und human machen. Und sie ist überzeugt: Was man hier im Kleinen, in seinem eigenen Umfeld beginnt, kann auch im Großen gelingen. Dieses Buch zeigt eindrucksvoll, wie man mit ein wenig Zivilcourage und Empathie an einer Gesellschaft bauen kann, die für alle eine Heimat bietet. Ein Buch, das in einer Zeit, die für viele in so vielen Bereichen immer negativer und unmenschlicher zu werden scheint, Mut macht, erfrischt, positive Gedanken vermittelt. Für alle Büchereien sehr zu empfehlen!
Günter Bielemeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Heimat muss man selber machen
Sina Trinkwalder
dtv (2020)
205 Seiten
fest geb.