Das Moor

Über Jahrhunderte hinweg war es üblich, Hoch- und Niedermoore zu entwässern, um zusätzliche Flächen für die Landwirtschaft zu gewinnen. Derzeit gilt dies für 94% aller vor allem in Nord- und Ostdeutschland und im Alpenvorland ursprünglich anzutreffenden Das Moor Moore; nur 2% der Flächen wurden von solchen Eingriffen weitgehend in Ruhe gelassen. Da sich jedoch die Torfschichten der entwässerten Moore nach und nach zersetzen und dabei sehr viel CO2 freigesetzt wird, hat inzwischen aus Gründen des Klimaschutzes ein radikales Umdenken eingesetzt. Die Autorin, engagierte Moorökologin und Leiterin des Greifswald Moor Centrum, setzt sich vehement für eine Moorwende, d.h. eine Wiedervernässung der trockengelegten Moorböden, ein. Nach drei einführenden Kapiteln zur Ökologie der Moore, ihrer globalen Verbreitung und einem Abriss zur historischen Moornutzung in Deutschland stehen daher im Mittelpunkt des Buches die Bedeutung nasser Moore für den Klimaschutz, das Vorgehen bei einer Wiedervernässung ehemaliger Moorböden und die Möglichkeiten, die nasse Böden für eine landwirtschaftliche Nutzung bieten können; hierfür hat sich inzwischen der Begriff Paludikultur eingebürgert. Dazu werden exemplarisch gelungene Projekte vorgestellt und engagierte Moorforscher/-innen und in der Moorwirtschaft Tätige interviewt. Für Büchereien in Moorregionen ein wichtiger Titel, ansonsten eher für ausgebaute Bestände.

Siegfried Schmidt

Siegfried Schmidt

rezensiert für den Borromäusverein.

Das Moor

Das Moor

Franziska Tanneberger mit Vera Schroeder
dtv (2023)

237, [16] Seiten : Illustrationen (überwiegend farbig), Karten
fest geb.

MedienNr.: 615066
ISBN 978-3-423-28324-3
9783423283243
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Na
Diesen Titel bei der ekz kaufen.