Die Morde von Sherringford

Jamie Watson wird von seiner geschiedenen Mutter auf ein Elite-Internat in die USA geschickt, um seinen dort lebenden Vater besser kennenzulernen. Für den aufbrausenden Jugendlichen kein leichter Gang, da er seinem Vater die Scheidung nie verziehen hat. Einziger Lichtblick ist die Tatsache, dass er auf dem Internat den jüngsten Spross der Holmes-Familie - die unberechenbare Charlotte - treffen wird. Charlotte hat nicht nur den scharfen Verstand ihres berühmten Vorfahren geerbt, sondern leider auch seine Drogenabhängigkeit. Jamie, der ihr sofort verfallen ist, kümmert sich aufopferungsvoll um sie, besonders als ein Mord an der Schule geschieht. Die beiden Teenager stürzen sich in die Ermittlungen und setzen dabei ihre Leben aufs Spiel. - Die Neuinterpretation der Holmes-Abenteuer beeindruckt durch wunderbaren Witz und charmante Charaktere. Obwohl Jamie und Charlotte bei Weitem keine Unschuldslämmer sind (Drogensucht, Unbeherrschtheit), fühlt man mit ihnen und die besondere Beziehung aus Respekt, Loyalität und - zumindest auf Jamies Seite - Liebe verzaubert den Leser schnell. Und die Drogensucht wird auch nicht auf die leichte Schulter genommen, obwohl es ja nicht das zentrale Thema des Buches ist. Für junge Erwachsene, die eine kurzweilige und spannende Geschichte suchen, zu empfehlen. (Übers.: Anja Galic)