Leben auf dem Mars
Am 28. August 2015 schloss sich die Tür. Sechs 'Astronauten' simulierten einen einjährigen Aufenthalt auf dem Mars. Schauplatz des Experimentes, das in 2000 Metern Höhe stattfand, war der Mauna Loa, ein Vulkan auf Hawaii. Die deutsche Physikerin Christiane Heinicke hat in diesem Buch ihre Erfahrungen während des Aufenthaltes im Habitat, einem Kuppelzelt von 11 m Durchmesser und 6 m Höhe, und der immer wieder angesetzten Außenarbeiten zu Papier gebracht. Die wissenschaftlichen Experimente waren allerdings nur ein Teil der Versuchsanordnung. Von Bedeutung war auch die Entwicklung der Gruppendynamik unter den Bewohnern und wie jeder Einzelne mit den Problemen, die von solch einer Isolation hervorgerufen werden, umgeht. Heinicken beschreibt die Konflikte, die zwischen den Bewohnern zutage traten, aus ihrer ganz persönlichen Perspektive, aber mit der nötigen Distanz. Das überwiegend in einem heiteren Erzählton verfasste Buch lässt die Begeisterung - etwa über die Schönheit des Mauna Loa - ebenso spüren, wie den Frust über unnütze Diskussionen und Streitereien. - Ein spannendes und aufschlussreiches Buch, für alle, die sich für das Thema interessieren.
Walter Brunhuber
rezensiert für den Borromäusverein.
Leben auf dem Mars
Christiane Heinicke
Knaur (2017)
303, [16] S. : Ill. (farb.)
kt.