Die falsche Wahl

regretting motherhood bekannt wurde und weltweit Aufmerksamkeit erregte. In Interviews mit Müttern hat Esther Göbel daraufhin versucht, herauszufinden, warum Mütter ihre Entscheidung für Kinder bereuen. Ihre Gesprächspartnerinnen nannten als Gründe Die falsche Wahl u.a. keine gute Bindung zur eigenen Mutter, Partnerlosigkeit oder Einschränkung der persönlichen Freiheit. Allen gemeinsam war die gefühlte Überforderung mit den Pflichten des Mutterseins. Gleichzeitig macht Göbel deutlich, dass diese Mütter ihre Kinder lieben - und mit diesem Dilemma nicht zurechtkommen. Sie untersucht auch, wann das heute vorherrschende Mutterbild entstand und fragt, ob der gesellschaftlich und medial suggerierte Anspruch an Mütter nicht völlig überzogen ist. Im "Schlusswort" fordert sie eine neue Debatte über die Mutterrolle, "die ein zeitgemäßes Frauenbild mit einem realistischen Mutterbild vereint". Außerdem wirbt sie für mehr Gelassenheit in Erziehungsfragen, sodass es für Mütter (Eltern!) auch möglich wird, über die Schattenseiten des Mutterseins zu klagen, ohne schief angesehen zu werden. Ein gut recherchiertes, facettenreiches Debattenbuch, ab mittleren Beständen empfohlen.

Lieselotte Banhardt

Lieselotte Banhardt

rezensiert für den Borromäusverein.

Die falsche Wahl

Die falsche Wahl

Esther Göbel
Droemer (2016)

220 S.
kt.

MedienNr.: 584446
ISBN 978-3-426-27680-8
9783426276808
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Fa, So
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