Inges Krieg
Die Autorin erzählt die Lebensgeschichte ihrer Großmutter Inge. Diese wächst behütet als einzige Tochter des Kaufmanns Alfred Wiegandt in Königsberg auf. 1940 kommt Inge an die exklusive Lette-Schule nach Berlin. Die pulsierende Großstadt mit ihrem regen kulturellen und gesellschaftlichen Leben zieht die lebenslustige Sechzehnjährige in ihren Bann. Sie lernt den Studenten Wolfgang von Schimmelmann kennen und lieben. Kurz vor dessen Einberufung und Einsatz an der Ostfront wird Inge schwanger. Im Elternhaus in Königsberg bringt sie ihre Tochter Beatrice zur Welt. Inzwischen hat das Kriegsgeschehen auch Ostpreußen erreicht. Mit den gebrechlichen, hilflosen Eltern und dem Kleinkind begibt sich Inge auf die Flucht über die eisige Ostsee - erst nach Dänemark, dann nach Norddeutschland. Aus dem verwöhnten Mädchen ist eine starke, selbstbewusste Frau geworden, die sich dem Überlebenskampf stellt und ihre kleine Familie durch die entbehrungsreichen Nachkriegsjahre bringt. "Inges Krieg" ist ein gründlich recherchiertes, spannend geschriebenes Buch, in dem eine persönliche Familiengeschichte und historisches Zeitgeschehen zu einem harmonischen Werk verwoben werden. Für alle Bestände sehr empfehlenswert.
Gertrud Plennert
rezensiert für den Borromäusverein.
Inges Krieg
Svenja O'Donnell ; aus dem Englischen von Sabine Schilasky und [einer weiteren]
Droemer (2020)
329 Seiten : Illustrationen, Karte
fest geb.