Handeln statt hoffen

Carola Rackete, die als Kapitänin der "Sea-Watch3" 40 in Seenot geratene Migranten auf ihr Schiff nahm und gegen das Verbot der italienischen Regierung nach Lampedusa brachte, polarisiert: Für die einen ist sie eine Ikone des humanitären Handelns Handeln statt hoffen in einer immer unmenschlicher werdenden Welt; andere sehen in ihr eine Erfüllungsgehilfin von Wirtschaftsmigranten, die sich einen sorglosen Aufenthalt in einem reichen Land erpressen wollen. In diesem Buch legt sie ihre Ansichten dar von (Mit-)Menschlichkeit und Klimaproblematik, Umweltschutz und nachhaltigem Handeln. Das ist durchaus subjektiv, und der Untertitel ihres Buches "Aufruf an die letzte Generation" mag provokant, ja demagogisch wirken. So rigoros, wie sie als Kapitänin gehandelt hat, so schreibt sie auch. Deshalb wird sie mit ihrem Buch kaum bisherige Meinungsgegner überzeugen können. Dennoch ist es durchaus spannend und interessant, sich mit ihren Appellen und Vorschlägen einmal auseinanderzusetzen. Denn es ist wirklich notwendig, auch wenn man nicht zu den Mächtigen der Welt gehört, sich Gedanken zu machen über die Zukunft - denn wir sind eben nicht die letzte Generation, die über die Zukunft der Menschheit und des Planeten entscheidet, und sollten alles dafür tun, dass wir es nicht werden.

Günter Bielemeier

Günter Bielemeier

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Handeln statt hoffen

Handeln statt hoffen

Carola Rackete ; unter Mitarbeit von Anne Weiss
Droemer (2019)

169 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 600269
ISBN 978-3-426-27826-0
9783426278260
ca. 16,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: So
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