The maid

In ihrem Debüt lässt Nita Prose ihre Heldin Molly in unmittelbar wirkender Weise von sich und den Vorkommnissen in einem Nobel-Hotel erzählen. Schon auf den ersten Seiten erfährt man, wie sehr die junge Frau ihre Arbeit liebt und braucht, wie wichtig The maid ihr alltägliche Routine und peinlichste Sauberkeit sind und wie sehr sie ihre kürzlich verstorbene Großmutter, die sie mit Liebe und Verständnis großgezogen hat, vermisst. Sie fühlt sich unendlich allein, denn es fällt ihr schwer, mit anderen Menschen angemessen zu kommunizieren und ihr Verhalten zu deuten. Sie ist sich dessen durchaus bewusst, auch, dass ihre ganze steife Art auf andere zumindest befremdlich wirkt. Insofern folgt man nun gespannt, wie es ihr ergeht, als sie bei der morgendlichen Zimmerreinigung die Leiche eines einflussreichen Mannes findet, dessen junge Frau ihr stets mit großer Freundlichkeit begegnete. Sie möchte nicht, dass diese in Verdacht gerät, reinigt den Tatort ein wenig und verschweigt der Polizei weitere Beobachtungen. So hinterlässt sie erst recht einen überaus merkwürdigen Eindruck und gerät zunehmend selbst unter Verdacht, denn sie kann nicht erkennen, wie übel ihr vom schönen Barkeeper, der ihre arglose Verliebtheit ausnutzt, mitgespielt wird. Die Leser/-innen wissen jedoch alles, was sie erzählt, sehr wohl einzuschätzen! Eigentlich wird nur dadurch eine gewisse Spannung erzeugt, ansonsten kann man bei diesem Roman nicht wirklich von einem Krimi sprechen. Es ist eher eine warmherzige Geschichte über eine leicht autistische Frau in Nöten, die endlich wahre Freunde und letztlich auch ihr Glück findet. Gute Unterhaltung!

Barbara Nüsgen-Schäfer

Barbara Nüsgen-Schäfer

rezensiert für den Borromäusverein.

The maid

The maid

Nita Prose ; aus dem Englischen von Alice Jakubeit
Droemer (2022)

365 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 608564
ISBN 978-3-426-28384-4
9783426283844
ca. 16,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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