Brennen muss die Hexe
Im beschaulichen westfälischen Städtchen Lemfeld ist es vorbei mit der Ruhe, als zwei Frauen wie einst im Mittelalter als Hexen auf Scheiterhaufen verbrannt wurden. Die Suche nach dem Täter gestaltet sich zu einem Wettlauf gegen die Zeit, denn die Walpurgisnacht steht unmittelbar bevor und lässt Schlimmes befürchten. Profilerin Alexandra von Stietencron versucht den Täter mit den Mitteln der Psychologie einzukreisen, doch der erweist sich als grausam, perfide und sehr intelligent. - Sven Koch hat für seinen zweiten Roman um seine Polizeipsychologin Alex tief in die Historienkiste gegriffen und die unrühmliche Zeit der Hexenverbrennungen in seiner Heimatstadt Lemgo als Aufhänger für einen spannend konstruierten Krimi verwendet. Dabei kann er nicht alle Klischees, die das Thema mit sich bringt, gekonnt umschiffen, auch eine Prise Voyeurismus schmälert ein wenig das Lesevergnügen. Doch die geschickt verschachtelte Handlung und die vielen falschen Fährten trösten darüber hinweg. Allerdings wirkt die psychologische Begründung für die Motivation des Täters ziemlich hanebüchen. Sei's drum, spannende Unterhaltung bietet Koch bis dahin allemal!
Beate Mainka
rezensiert für den Borromäusverein.
Brennen muss die Hexe
Sven Koch
Knaur-Taschenbuch-Verl. (2012)
Knaur ; 50855
409 S.
kt.