Das Mädchen mit dem Giraffenhals

Hofmanns Bericht über ihre Jahre als "weiße Massai" in der kenianischen Savanne ging um die Welt. Inzwischen lebt sie längst wieder in Europa, in ihrem Heimatland, der Schweiz. Und sie hat wieder Kontakt zu ihrem Vater. Das mag der Impuls gewesen Das Mädchen mit dem Giraffenhals sein, ihre Kindheit vorzustellen. Hofmann wuchs in bescheidenen Verhältnissen im ländlichen Kanton Glarus auf. Corinne musste sich schon früh durch Neben- und Ferienjobs ein wenig Geld verschaffen. So konnte sie sich ein Moped ersparen, die neue Beweglichkeit führte sie in eine Welt, die von ihren Eltern nicht gebilligt wurde. Ihren beruflichen Aufstieg erkämpfte sie sich hart. Die Hänseleien von Klassenkameraden wegen ihrer aufgeschossenen Gestalt scheinen bis heute nachzuwirken. - Für den Leser ihrer früheren Bücher ist sicher der persönliche Lebensweg von besonderem Interesse. Losgelöst davon ist diese Biografie ein bemerkenswertes Zeugnis, wie sich die Umbrüche der späten 60er Jahren zeitverzögert auch in den ländlichen Regionen bemerkbar machten. Wie viele Dinge und Verhaltensweisen vor gut 40 Jahren noch mit Tabus belegt waren und wie wenig uns heute selbstverständliche technische Geräte Allgemeingut waren - das kann den Leser durchaus in Erstaunen versetzen und nachdenklich machen. Hofmanns Buch trägt dazu bei, die Lebenswelt der jetzigen Großmutter-Generation kennenzulernen.

Pauline Lindner

Pauline Lindner

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Das Mädchen mit dem Giraffenhals

Das Mädchen mit dem Giraffenhals

Corinne Hofmann
Knaur (2015)

315, [16] S. : Ill. (überw. farb.)
fest geb.

MedienNr.: 582573
ISBN 978-3-426-65568-9
9783426655689
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Bi
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