2017 Jahrbuch rechte Gewalt

Die Journalistin Andrea Röpke, die seit mehreren Jahren in der rechtsextremen Szene recherchiert und über ihre Erkenntnisse in unterschiedlichen Medien (TV, Presse) berichtet, dokumentiert in diesem aufrüttelnden Buch eine Fülle erschreckender 2017 Jahrbuch rechte Gewalt Beispiele rechtsextremer und rassistischer Gewalt, beleuchtet Täter sowie regionale bzw. lokale Schwerpunkte und analysiert Hintergründe, Motive und Vorgehensweise. Im Aufbau des Buches legt die Autorin den Schwerpunkt auf die chronologische Erfassung rechter Gewalttaten (von Beleidigungen bis hin zu lebensbedrohlichen Angriffen) - monatlich von Oktober 2015 bis September 2016 zusammengestellt, jeweils mit Datum, Ortsangabe und kurzer Tatbeschreibung versehen -, die dem Leser zwar die immense Palette der Vergehen in beklemmender Weise vor Augen führt, aber auf deren jeweils konkreten Hintergrund nicht eingeht. Stattdessen erörtert und analysiert die Verfasserin im Wechsel zu den monatlichen Bestandsaufnahmen einzelne Problemfelder, die sowohl präzise Beschreibungen von Neo-Nazi-Gruppen und deren Strukturen enthalten als auch ihre Arbeitsweise zur Rekrutierung verunsicherter Bürger, zur Verbreitung von Propaganda und Lügen sowie zur Einschüchterung durch den Aufbau eines Angst- und Bedrohungspotenzials. Hierbei verweist Röpke auf die Rolle des Internets - speziell auf soziale Netzwerke -, das einer durch Angst vor Ausländern und Andersdenkenden verunsicherten Gesellschaft rechtspopulistisches Gedankengut, Hassparolen sowie Aufrufe zur Gewaltanwendung ungefiltert zukommen lässt. - Ein wichtiges Buch, das in keiner Bücherei fehlen sollte!

Inge Hagen

Inge Hagen

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

2017 Jahrbuch rechte Gewalt

2017 Jahrbuch rechte Gewalt

Andrea Röpke
Knaur (2017)

Knaur-Taschenbuch ; 78904
298 S.
kt.

MedienNr.: 852737
ISBN 978-3-426-78904-9
9783426789049
ca. 12,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: So
Diesen Titel bei der ekz kaufen.