Getauft und engagiert
Die vermeintliche Krise des Ehrenamtes ist eher eine Krise im Umgang der Verantwortlichen mit dem Ehrenamt, lautet die Kernthese von Dorothea Steinebach. Sie untermauert ihre These mit zahlreichen Argumenten und Beispielen. Nach einer kurzen Einführung in die historische Entwicklung von Hauptberuflichkeit und Ehrenamt sowie einer ebenso kurzgefassten Analyse der heute gegenüber früher veränderten Bedingungen (z.B. Pluralismus als Norm, sporadisches Engagement, Sprachlosigkeit in religiösen Fragen) beider Formen des Engagements in der Kirche, führt die Autorin Kriterien auf, die für eine "neue" Hauptberuflichkeit zu beachten wären. "Für den innovativen Umgang mit den alten und den neuen Formen des kirchlichen Ehrenamtes (...) ist die Kultur des Umgangs mit den Menschen entscheidend" (S. 103). Diese Kriterien für "ermöglichungspastorales Leitungshandeln mit Maß und auf Augenhöhe" (S. 103) sind am Schluss des Buches kurz zusammengefasst. Das Buch ist ein Vademecum für alle in der Pfarrgemeinde Engagierten und sehr geeignet als Diskussionsanregung in der Frage der Weiterentwicklung pastoraler Konzepte. Breit zu empfehlen.
Lioba Speer
rezensiert für den Borromäusverein.
Getauft und engagiert
Dorothea Steinebach
Echter (2011)
107 S.
kt.