Göttliches Feuer, menschlicher Rauch
Der Schweizer Theologe Josef Imbach (*1945) setzt sich in seinen 20 theologisch-soziologischen Glossen dieses Büchleins nachdenklich auseinander mit Themen, die Christen manchmal auf den Nägeln brennen oder zum Nachdenken bringen (wie die "langen Zöpfe", lahme Predigten oder die vielen Verbote in der Kirche, falsche Heiligenverehrung u.ä.); er erinnert aber darin auch gern an vergessene Gestalten oder Ereignisse aus der Kirchengeschichte, die man von neuem ernstnehmen sollte (wie eine Streitkultur, die südamerikanische Befreiungstheologie, den Prediger für die Freiheit der Indianer Bartolomé de las Casas, auch die Erinnerung an alte liebgewordene Kirchenlieder etc.). Der Autor zeigt mit einem Augenzwinkern auf, "dass der Mut, Neues zu wagen, ebenso zur Gestaltung von Kirche gehört wie das Bewahren von Bewährtem." Und so findet der Leser manche Gedanken, die ihm aus dem Herzen gesprochen sind, wohl aber auch manches, über das er sich erst Gedanken machen muss oder sogar ungehalten ist. Also eine kleine Anregung zum Mitdenken - nicht nur für Christen.
Georg Bergmeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Göttliches Feuer, menschlicher Rauch
Josef Imbach
Echter (2013)
70 S.
fest geb.