Den Gottesfaden erkennen
Der Verfasser ist Mitglied des Franziskanerordens. Er war in der Ordensleitung in Rom mit verantwortungsvollen Aufgaben betraut und lernte weltweit wichtige Brennpunkte kirchlichen Engagements kennen. Im Rückblick auf sein Leben und sein Wirken zieht er Bilanz. Er erzählt von seiner Kindheit und wie er in jungen Jahren dem Tod nur knapp entging, sich aber immer von Gottes Barmherzigkeit getragen fühlte. Er beschränkt sich aber nicht auf einen Rückblick, sondern plädiert für einen erwachsenen Glauben, der den "Geschmack des Evangeliums" spürt, die gemeinsame Verantwortung für die Welt sieht, für Solidarität mit den Armen eintritt, den staatlichen Autoritäten nicht blind vertraut, und auch in der Kirchengeschichte manche Zumutung an die Gläubigen sieht. Auf seinen Reisen lernte er auch die Ideen der lange bekämpften Befreiungstheologie differenzierter sehen. Immer wieder lässt er Äußerungen von Papst Franziskus einfließen, dessen Ansichten und Bemühungen Schalück begrüßt. - Ein schmales Bändchen, dessen Lektüre eine spirituelle Bereicherung ist und einen mutigen und frohen Glauben fördern kann. Sehr zu empfehlen.
Hans Niedermayer
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Den Gottesfaden erkennen
Hermann Schalück
Echter (2018)
Franziskanische Akzente ; 16
87 S.
fest geb.