Es wird weitergelebt!

Der Autor ist 40-jähriger Franziskaner-Minorit, der derzeit seine Ordensgemeinschaft im deutschsprachigen Raum leitet und seit 2022 an der Spitze der Deutschen Ordensobernkonferenz steht. In 50 kurzen Kapiteln beschreibt er Ereignisse aus seinem Alltag, die ihm in irgendeiner Weise zu denken gegeben und seine Lebensart beeinflusst haben. Da ist z.B. die Frage, ob etwas aufzugeben eine Frage der Schwäche oder eher eine Frage der Stärke ist. Ob es weiterhilft, wenn man sich über Kleinigkeiten aufregt oder ob es nicht besser wäre, das Problem mit einer kreativen Lösung zu umschiffen. Oder ob es nicht manchmal klüger wäre, Wissenslücken einfach zuzugeben. Viele Situationen werden den Lesenden bekannt vorkommen, eingeschlossen solche, die der eigene innere Kritiker sowieso gerne bemängelt. Deshalb stellt sich die Frage, inwieweit dieses Buch einen Gewinn bringen kann, wenn es überwiegend Probleme samt eventueller Lösungen aufwirft, die ich entweder selbst kenne oder die den eigenen Berg von Problemen eher noch erhöhen. Auch wenn die eine oder andere Anekdote zum Schmunzeln anregt, für die Weiterempfehlung reicht es aus meiner Sicht auch mit Blick auf die Qualität der Darstellung nicht. Da helfen auch die Hinweise auf den springenden Punkt zu Beginn jedes Kapitels wenig.