12 Gesetze der Dummheit
Neurowissenschaftler Henning Beck listet in seinem Buch schonungslos die Probleme auf, mit denen wir es weltweit zu tun haben: Klimakrise, Digitalisierung, Energieprobleme, Demokratien auf dem Prüfstand, um nur einige zu nennen. Dass wir unsere Probleme schon seit langer Zeit nicht lösen können, führt er auf gravierende Denkfehler zurück, die unser Handeln beeinflussen und Fortschritt verhindern. In zwölf Kapiteln erklärt er anschaulich und ausführlich, welche Fehler bzw. Dummheiten für Misserfolge in der Politik, aber auch ganz allgemein in unserem Leben verantwortlich sind. Bildung beispielsweise ist durchaus ambivalent, kann sie doch dazu beitragen, dass man in falschen Denkmustern verharrt; wir beurteilen die Zukunft aus der Sicht der Vergangenheit; wir tun uns schwer mit Verboten oder einem Begrenzen unserer Freiheit; Dinge, die in der Zukunft liegen, sind uns weitgehend egal, weil zu abstrakt; übertriebener Bürokratismus und eine grundsätzlich pessimistische Betrachtungsweise sind nur einige Themen der 12 Kapitel. Beck erklärt einleuchtend, arbeitet mit vielen Beispielen und sein flotter Schreibstil mit Humor machen aus dem durchaus ernsten Thema ein gut lesbares Buch mit hohem Unterhaltungswert. In vielen Denk- und Verhaltensweisen, die er schildert, können sich Leser:innen sicherlich selbst wiederfinden. Eine kurze und knappe Zusammenfassung seiner Thesen am Ende jedes Kapitels wäre wünschenswert gewesen. Immerhin hält Beck es durchaus für möglich, dass Menschen dank ihrer Bildung ihre Sichtweise auf die Dinge durchaus ändern können. Dazu sollte dieses Buch beitragen können, es sind ihm viele Leser:innen zu wünschen. Gerne breit empfohlen für alle, die der Dummheit und den daraus folgenden schlechten Verhaltensweisen entgegenwirken wollen. Ab mittleren Beständen.
Annemarie Schreibert
rezensiert für den Borromäusverein.
12 Gesetze der Dummheit
Henning Beck
Econ (2023)
252 Seiten
kt.