Das Mädchen aus Mantua

Celestina und ihre Stiefschwester Arcangela wurden von Ihrer Mutter aus Mantua nach Padova zu Verwandten geschickt. Dort geraten sie in eine Auseinandersetzung zweier verfeindeter Familienclans, der Bertolucci und der Caliari. Dass die beiden Schwestern nun für lange Zeit zu Gast bei der Familie Bertolucci sein werden, lässt reichlich Verwicklungen erahnen. Als sich Celestina in einen Sohn der Caliari, Timoteo, verliebt, wird die Lage umso schwieriger. Aber Celestina schlägt sich mit noch gravierenderen Problemen herum. Sie hatte ihrem verstorbenen Mann, einem geachteten Arzt, häufig bei dessen Behandlungen und Operationen geholfen und ist fest entschlossen, in der Universität von Padua zu studieren. Da aber Frauen die Teilnahme untersagt ist, verkleidet sie sich als Mann und gibt sich als Bruder Celestinas aus. Timoteo und seine Freunde durchschauen die Maskerade aber bald, helfen ihr aber trotz aller Widrigkeiten bei ihrem Vorhaben. Auch Arcangela, die heimliche Liebschaften pflegt, unterstützt sie. Celestina arbeitet in dem der Universität angeschlossenen Krankenhaus unentgeltlich, um praktische Erfahrungen zu sammeln. Dabei wird sie auf eine Reihe mysteriöser Todesfälle aufmerksam, bei deren Erforschung sie in Gefahr gerät. Zu guter Letzt fliegt ihre Tarnung auf und sie flieht mit Timoteo aus der Stadt in eine ungewisse Zukunft. - Interessant an dieser Geschichte ist vornehmlich die medizinische Historie; die Autorin verweist vielfach auf verbürgte Persönlichkeiten der Heilberufe und deren Thesen und Praktiken. Das Leben in einer norditalienischen Stadt, in der Universität und in einem Krankenhaus vor mehr als 400 Jahren wird realistisch beschrieben. Gelegentlich ist der Roman etwas langatmig, vor allem wenn es um die amourösen Abenteuer der beiden Stiefschwestern geht. Ein Schmöker der eher belangloseren Art. Für ausgebaute Bestände aber gut einsetzbar.