Die Partitur des Glücks
Ein Konzert zum 10. Todestag des begnadeten Dirigenten Karl führt vier ganz besondere Menschen wieder zusammen: Karls Sohn Mark - ein wundervoller Cellist und Nachfolger seines Vaters - die Geigerinnen und lebenslange Konkurrentinnen Anna und Teresa sowie Karls treue Haushälterin Maria. Sie alle sind Karl tief verbunden, denn er beeinflusste den Lebensweg jedes einzelnen von ihnen in ganz besonderer Weise: Mark, der erst spät erfuhr, dass Karl sein Vater ist, wurde von ihm zum Nachfolger aufgebaut; Anna und Teresa spielten in seinem Orchester buchstäblich die erste Geige; die aus einfachen Verhältnissen stammende Maria schließlich wird durch Karl zu einer außerordentlichen Musikerin. Fungierte in dem letzten Roman von Blanca Busquets die Wolle als Sinnbild für die Gedanken und Erinnerungen, so nimmt hier die Musik den alles verbindenden Mittelpunkt ein. Dieser facettenreiche, tiefgründige Roman setzt sich aus verschiedenen Perspektiven zusammen. Er beschert wunderbare Lesestunden. Schade, dass das Cover mit einem Foto von Barcelona den Hauptort des Geschehens zeigt, die moderne Blondine aber so gar nicht in die Geschichte passt. Trotzdem einstellen! (Übers.: Ursula Bachhausen)
Martina Mattes
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Die Partitur des Glücks
Blanca Busquets
Lübbe (2015)
301 S.
fest geb.