Tote essen kein Fast Food
Ausgerechnet auf Sylt soll die 16-jährige Fanny ihre Sommerferien verbringen, zusammen mit ihrem Vater, dessen neuer Freundin samt 10-jähriger Tochter und dabei noch das Haus ihrer verstorbenen Tante entrümpeln. Das klingt nach Langweile pur, doch es kommt anders. Am Strand trifft sie auf Jan, einen sehr interessanten Jungen und sie bricht höchst unfreiwillig in die unbekannte unterirdische Sylter Bunkerlandschaft ein. Damit beginnt ein höchst turbulentes Abenteuer, bei dem die Hinterlassenschaften der Nazizeit und ein verschwundenes Mädchen bedeutsame Rollen spielen. - Auch wenn der Titel es vermuten lässt, ein Krimi im klassischen Sinne ist er nicht. Die von Fanny amüsant und locker erzählte Geschichte entpuppt sich unter anderem als spannender Einblick in die Sylter Geschichte, denn wer weiß schon, dass die Dünen entlang der Nordsee zahlreiche Bunker beherbergen. Hinzu kommt eine stimmige zarte Liebesgeschichte, die Suche nach einem vermissten Mädchen mit einem Geheimnis und jede Menge Inselatmosphäre. Und auch das Thema Patchworkfamilie kommt nicht zu kurz. Nur einen Mord, den sucht man vergebens. Aber das macht nichts, das Buch ist dennoch gelungenes und spannendes Lesefutter für jedes Jugendbuchregal.
Beate Mainka
rezensiert für den Borromäusverein.
Tote essen kein Fast Food
Karin Baron
Kosmos (2013)
Sylt-Krimi
220 S.
kt.