Anna, die Schule und der liebe Gott
Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht öffentlich über die Bildung in Deutschland diskutiert wird. Nun reiht sich auch der Philosoph Richard David Precht in die Reihe der Kritiker ein. Er beschreibt den Notstand des Bildungssystems aus seiner Wahrnehmung, auf der Grundlage seiner Analyse und seiner Gespräche mit Bildungsverantwortlichen, Experten sowie seiner Elternerfahrung. Immerhin bleibt er nicht bei der Analyse stehen, sondern entwirft ein Schulsystem, wie es seiner Vorstellung nach den Kindern und ihrem Lerndrang gerecht wird. Das Buch enthält sicher viele Ideen, über die man nachdenken kann, anderes dagegen wirkt verkürzt und befremdlich. Dennoch ist das Buch ein Anlass, wieder einmal über das Bildungssystem nachzudenken. Ob es sein Ziel erreicht, die Eltern zur Bildungsrevolution aufzufordern, darf bezweifelt werden, denn vorher sind doch 330 häufig akademisch geschriebene Seiten zu lesen.
Birgit Ebbert
rezensiert für den Borromäusverein.
Anna, die Schule und der liebe Gott
Richard David Precht
Goldmann (2013)
351 S.
fest geb.