Laut

Sawsan Chebli ist Kind einer geflüchteten palästinensischen Familie, hat Politikwissenschaften studiert, ist SPD-Politikerin und war zwischenzeitlich Staatssekretärin für Bürgerliches Engagement und Internationales. Sie hat selbst erfahren, was Laut Hassreden im Netz, sei es sexueller, rassistischer oder religionsfeindlicher Art bewirken können, sowohl mit einem selbst als auch mit Umfeld und Familie. Hier listet sie mutig auf, wie digitale Gewalt stattfindet, gibt Beispiele und vergisst auch nicht zu erzählen, wo sie Hilfe gefunden hat. Wichtig hierbei ist auch, dass Frauen um ein Vielfaches mehr durch Gewalt im Netz getroffen werden als Männer. Der zweite Teil des Buches ist den Möglichkeiten gewidmet, die Betroffene haben, um gegen digitale Gewalt vorzugehen und sich zu wehren. Neben der Bedeutung vom Aufbau von Netzwerken, der deutlich unterentwickelter als bei Männern ist, legt sie auch den Fokus auf Zivilcourage, die auf jeden Fall wichtig ist. Sie schildert auch, wie schwierig es ist, gegen Plattformen wie Facebook (Meta), Twitter, Instagram und andere Erfolge zu erzielen. Eine letzte Auflistung, wie ein persönlicher Beitrag gegen digitale Gewalt aussehen kann, beschließt diese sehr leidenschaftliche und sehr informative Abhandlung. Das Thema wird uns noch lange begleiten, und so bietet dieses Buch eine gute Möglichkeit zur Information über den Tellerrand hinaus und kann allen Büchereien empfohlen werden.

Annemarie Schreibert

Annemarie Schreibert

rezensiert für den Borromäusverein.

Laut

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Sawsan Chebli mit Miriam Stein
Goldmann (2023)

235 Seiten
kt.

MedienNr.: 614807
ISBN 978-3-442-31706-6
9783442317066
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: So
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