Die fabelhaften Schwestern der Familie Cooke
Rosemary ist eine stille junge Frau, die auch während ihrer College-Zeit über ihren Erinnerungen brütet. Erinnerungen an ihre ersten Lebensjahre, in denen sie mit ihren Eltern, Bruder und Schwester in einem alten Farmhaus lebte. Ihnen zur Seite standen graduierte Studenten ihres Vaters, eines Psychologen mit Schwerpunkt Verhaltensforschung. Sie beschäftigten sich mit Rosemary und mit ihrer Schwester Fern, die so vieles besser konnte als Rosemary. Alles außer reden, und so plapperte Rosemary den ganzen Tag vor sich hin. Doch dann verschwindet ihre Schwester und Rosemary ringt um Akzeptanz bei anderen Kindern, um die Sehnsucht nach der Schwester und ihrem schlechten Gewissen. - Erst nach 92 Seiten löst die Autorin das Geheimnis um Fern - sie ist eine kleine Schimpansin, die die ersten Jahre ihres Lebens in der Familie aufwuchs, nach Abbruch des Versuchs jedoch in ein Labor übersiedeln musste. Ein sehr ungewöhnliches Thema auf besondere Weise erzählt aus der Sicht der "menschlichen" Schwester, die ihre Vergangenheit reflektiert und zu verstehen versucht. Ein Buch, das viele Fragen aufwirft und Anlass zu zahlreichen Diskussionen gibt. Preisgekrönt und vielfach empfohlen. (Übers.: Marcus Ingendaay)
Tina Schröder
rezensiert für den Borromäusverein.
Die fabelhaften Schwestern der Familie Cooke
Karen Joy Fowler
Manhattan (2015)
351 S.
fest geb.