Das Jahrbuch des versteckten Gartens

Die Geschichte der Tschechoslowakei ist turbulent. Die Menschen erleben die Kriege mit den furchtbaren Zerstörungen und danach die verschiedenen politischen Regime. All das flößt ihnen Angst ein und führt zu großen Verunsicherungen, sowohl im Das Jahrbuch des versteckten Gartens öffentlichen als auch im privaten Leben. Franticek klammert sich an einen teuren Ring, der ihm die Vorstellung einer irrealen Welt erlaubt. Seine Tochter Helena versucht ihr Glück, in dem sie sich an Cyril klammert, der in seinen Reden immer weiß, wo es lang geht aber nichts auf die Reihe kriegt. Schlimm wird es für sie, als sie merkt, dass er sich mehr für ihre minderjährige Tochter Sylva interessiert als für sie selbst. Sylva himmelt ihn an, geht mit ihm durch alle Höhen und Tiefen, aber so richtig finden sie nicht zueinander. Und als er einfach verschwindet, ist sie sogar froh, denn so kann sie "sein Wesen in ihrer Phantasie konservieren und sich daran ergötzen, wenn schon alle realen Möglichkeiten versagten." (S. 232) Der Roman wird mit dem Märchen aus "Tausend und einer Nacht" verwoben. Er wirkt dadurch manchmal etwas verworren - was wohl in der Absicht der Autorin liegt - und ist nicht immer leicht nachzuvollziehen. Dennoch ist er sehr aufschlussreich und informativ. Für jede Bücherei duchaus zu empfehlen. (Übers.: Hana Hadas)

Margrit Diekmann

Margrit Diekmann

rezensiert für den Borromäusverein.

Das Jahrbuch des versteckten Gartens

Das Jahrbuch des versteckten Gartens

Tereza Brdecková
btb (2009)

btb ; 73734
235 S.
kt.

MedienNr.: 562083
ISBN 978-3-442-73734-5
9783442737345
ca. 8,50 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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