Das Freudenufer

An der schwedischen Westküste wird Ende März 1822 eine Männerleiche angeschwemmt. Die achtzehnjährige Tora identifiziert sie als ihren Stiefvater Erland Frank, der auf dem Weg zu einer Weihnachtsfeier im Eis eingebrochen und ertrunken ist. Ihre Das Freudenufer Eltern hat Tora früh verloren, und ihr Stiefvater versucht alles, den Hof ihrer Eltern zu übernehmen, macht immer mehr Land urbar und fängt an, Boote zu bauen. Eigentlich sollte er ihren Onkel Arvid anlernen, damit er den Hof weiterführt, aber der verschwindet immer wieder lieber im Wald mit seinem Hund. Tora akzeptiert Frank ebensowenig, lebt in einer Phantasiewelt aus alten Geschichten, bis sie auf einen Pfarrhof geschickt wird, um die Führung eines Haushalts zu erlernen. Nach der Rückkehr hat Frank alles in seinen Besitz gebracht hat und reagiert wütend, wenn sie oder Arvid nicht tun, was er anordnet. Alle drei lieben das Land, auf dem sie leben, aber sie können die Nähe des jeweils anderen nicht ertragen, weil jeder eine andere Vorstellung von einem glücklichen Leben hat. - Mit großem sprachlichen Einfühlungsvermögen und wunderbaren Naturbeschreibungen schildert Ellen Mattson die karge Welt Toras, ihre eindringliche Schilderung der Einsamkeit der drei Menschen lässt den Leser nicht mehr los. Für literarisch Interessierte sehr empfohlen.

Gudrun Eckl

Gudrun Eckl

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Das Freudenufer

Das Freudenufer

Ellen Mattson
btb (2012)

348 S.
fest geb.

MedienNr.: 570677
ISBN 978-3-442-75249-2
9783442752492
ca. 21,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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