Schlangenkopf
Berlin. Ein junger Mann wird von einem Geländewagen erfasst und stirbt. Bald stellt sich heraus, dass es kein Unfall war, sondern Mord. Im Auftrag der Familie des Getöteten ermittelt Privatdetektiv Hans Berndorf und stößt auf Zlatan Sirko, den Mann, dem der getötete Murad Aydin zuvor die Lederjacke gestohlen hat. Sirko stammt aus dem ehemaligen Jugoslawien. Er ist auf einem Foto als Kriegsgefangener in einem kroatischen Lager zu sehen und verdankt sein Leben wohl dem Bundestagsabgeordneten Fausser. Über Fausser wiederum führt eine Spur bald in die Berliner Politik und zum BND, der ein lukratives Waffengeschäft eingefädelt hat - mit Waffen aus Beständen der NVA. - Ulrich Ritzels Roman ist ein realistisch geschriebener Thriller mit einer einfachen, aber packenden Sprache. Die Zeichnung der Figuren ist präzise und der Plot mit seinen vielfältigen Handlungsfäden geschickt aufbereitet. So kann Gesellschaftskritik auch spannend und unterhaltsam sein. Ritzel wurde 2010 mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet. Empfehlung für alle Thrillerfreunde.
Walter Brunhuber
rezensiert für den Borromäusverein.
Schlangenkopf
Ulrich Ritzel
btb (2011)
446 S.
fest geb.