Agaat

Nachdem die Großgrundbesitzerin Milla de Wet 1954 Jack, den attraktivsten Mann der Umgebung, geheiratet hat, der jedoch von Landwirtschaft keine Ahnung hat, übernimmt sie selbst die Leitung ihrer Farm. Jahrelang kinderlos, nimmt sie, ohne auf Jacks Einwände zu achten, ein verwahrlostes misshandeltes schwarzes Mädchen, Agaat, auf, das für sie wie eine Tochter wird. Doch als Milla ein eigenes Kind erwartet, degradiert sie Agaat zur Dienstmagd. Erst als Milla im Alter ans Bett gefesselt ist und nicht mehr sprechen kann, wird ihr bewusst, dass sie Agaat immer mehr geliebt hat als ihren eigenen Sohn. Doch Agaat, die Milla bis zum Tode zu Hause pflegt, rächt sich mit ihrer neu gewonnenen Macht an ihrer Herrin. Die beiden Frauen sind nachvollziehbar sensibel in ihrer abgeschiedenen Welt gezeichnet. Mit ausführlichen langatmigen Schilderungen aus der Rückschau der Protagonistin wird die Autorin dem Plot ihres Romans gerecht, der von einer alten schwer erkrankten Frau erzählt, die auf ihren Tod wartet, der exemplarisch steht für die noch immer nicht gestorbene Apartheid Südafrikas. (Übers.: Stefanie Schäfer)