Eden

Die Geschichte beginnt im Mittelalter, in einem kleinen jüdischen Dorf, das immer wieder Opfer von Pogromen wird. Der Ich-Erzähler heißt Niekas, was „niemand“ bedeutet. Vor seiner Geburt sind den Eltern vier Kinder gestorben, deshalb erhält Eden er keinen Namen. Der blinde Greis Jakub lehrt ihn die lateinische und die griechische Schrift. Niekas begibt sich auf Wanderschaft, schlägt sich als Handwerker oder als Schreiber durch. Eines Tages wird er zu einem Schlossherren gerufen, der ihn beauftragt, das Buch Raziel zu suchen. Nach der Vertreibung aus dem Paradies soll Adam Gott um Weisheit gebeten haben. Der Engel Raziel händigt Adam das Buch aus, das für jeden Leser die Zukunft voraussagen soll. Die Parallelgeschichte spielt in der Gegenwart des Psychiaters Mendel Adenauer. Der holländische Therapeut analysiert gerade den Suizid einer Patientin und fragt sich, ob er etwas übersehen hat. Seit dem frühen Tod seiner Mutter leidet er unter Bindungsängsten. - Marcel Möring zeigt zwei Männer, die auf der Suche sind. Er verbindet die Legende des ewigen Juden auf Wanderschaft mit dem Schicksal des gegenwärtigen Menschen. In seinem neuen Roman verschwinden die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart, als ein Patient „X“ auftaucht, der behauptet, seit Jahrhunderten unterwegs zu sein.

Susanne Emschermann

Susanne Emschermann

rezensiert für den Borromäusverein.

Eden

Eden

Marcel Möring ; aus dem Niederländischen von Helga van Beuningen
btb (2022)

444 Seiten
kt.

MedienNr.: 609221
ISBN 978-3-442-77236-0
9783442772360
ca. 13,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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