Für Isabel

Dieser letzte, posthum veröffentlichte Roman des italienischen Schriftstellers Antonio Tabucchi (1943 - 2012) hat den Untertitel "Ein Mandala". Und so wie ein Mandala dreht sich auch diese Spurensuche des Schriftstellers Waclaw Slovacki immer um einen Für Isabel Mittelpunkt, die Frau mit dem Namen Isabel. Er weiß, dass diese einst Geliebte während der Zeit der Diktatur von Salazar von einem Tag auf den anderen irgendwohin verschwunden ist. Der Schriftsteller macht sich auf, um Menschen aufzusuchen, die die Gesuchte auch gekannt haben. Wir lernen ihre Kinderfrau, einen Fotografen und einen Dichter kennen, die etwas zur gesuchten Isabel sagen können. Aber auch wenn jeder einzelne Gesprächspartner +seine Isabel' genau zu beschreiben vermag, ist damit noch längst nicht die Identität der +wahren Isabel' geklärt. Langsam fügen sich die einzelnen Erinnerungen an Isabel zu einem Bild zusammen, aber dadurch findet der Schriftsteller die geliebte Isabel immer noch nicht. Ist sie überhaupt verschwunden und tot, wie er am Anfang der Suche noch gedacht hat? - So wie Fernando Pessoa, sein großes literarisches Vorbild, liebt auch Tabucchi das Verwirrspiel mit verschiedenen Identitäten. In diesem letzten, noch kurz vor seinem Tod abgeschlossenen Roman hat der Autor noch einmal ein Schlüsselwerk zum Verständnis seines literarischen Schreibens vorgelegt. (Übers.: Karin Fleischanderl)

Carl Wilhelm Macke

Carl Wilhelm Macke

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Für Isabel

Für Isabel

Antonio Tabucchi
Hanser (2014)

171 S.
fest geb.

MedienNr.: 396770
ISBN 978-3-446-24483-2
9783446244832
ca. 16,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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