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Der Buchhalter Anthime macht am 1. August 1914 bei herrlichem Wetter eine Radtour in der Vendée. Als er die Kirchenglocken Sturm läuten hört, ist ihm sofort klar: Das kann nur die Mobilmachung bedeuten. Schon am nächsten Tag trifft er seine Freunde 14 in der Kaserne bei der Rekrutierung, ohne Aufmucken lassen sich die Männer mobilisieren. Zurück bleiben nur Frauen sowie Greise, Kinder und Ausgemusterte. Die Soldaten lassen die Dinge über sich ergehen, seien es die Strapazen beim wochenlangen Marschieren oder die Angst in den Schützengräben und beim Sturm ins feindliche Feuer an der Front in den Ardennen. Anthime hat das "Glück", durch einen Granatsplitter seinen rechten Arm zu verlieren, denn damit ist der Krieg für ihn zu Ende. - Jean Echenoz beschreibt mit scharfem Blick fürs Detail, distanziert und nicht ohne Humor die grausamen Ereignisse im Ersten Weltkrieg. Kühl, minimalistisch und ohne dramatisierende Überhöhung schildert der Autor das schon vielfach beschriebene Geschehen und verschafft dem Leser einen eindrucksvollen, ungewöhnlichen Blick auf die Grauen dieses Krieges. Allen Büchereien sehr empfohlen. (Übers.: Hinrich Schmidt-Henkel)

Günther Freund

Günther Freund

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

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Jean Echenoz
Hanser Berlin (2014)

124 S.
fest geb.

MedienNr.: 396786
ISBN 978-3-446-24500-6
9783446245006
ca. 14,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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