Zwei oder drei Dinge, die ich dir nicht erzählt habe

Tinks Selbstmord war ein Schock für ihre Freundinnen. Dennoch bewundert gerade Merissa, wie selbstbewusst Tink das getan hat, was sie für richtig hielt. Ihr eigenes Leben hingegen erscheint ihr als Farce: zwar gilt die erfolgreiche, schöne und beliebte Merissa als das "perfekte Mädchen", doch gleichzeitig leidet sie unter der mangelnden Anerkennung ihres Vaters und der Trennung ihrer Eltern. Also verletzt sie sich selbst, um sich aufzulehnen, um sich zu bestrafen, um Kontrolle zu spüren. Immer stärker verändert sie sich, bis sie schließlich die Klinge bereitlegt, um ihre Pulsadern zu durchtrennen. Ihre und Tinks gemeinsame Freundin Nadia leidet unter einem anderen Problem: Von vielen wegen ihrer rundlichen Figur gemobbt und von ihren reichen Eltern vernachlässigt, überinterpretiert sie das freundliche Verhalten ihres Lehrers, Mr. Kessler, und verliebt sich unsterblich in ihn. Als jedoch Nadias Vater von ihren Avancen und Wunschvorstellungen erfährt, beschuldigt er Mr. Kessler, sich ungebührlich verhalten zu haben und fordert Konsequenzen. Allein die Erinnerung an Tink und ihre pragmatische Lebenseinstellung helfen sowohl Merissa als auch Nadia, sich für den mutigen Schritt zu entscheiden, der sie wieder in die Normalität zurückkehren lässt. - Sehr bewegend und eindringlich stellt die erfolgreiche Autorin die Gedanken und Gefühle von Merissa, Tink und Nadia dar, schriftstellerisch äußerst gekonnt gelingt es ihr, die für Außenstehende unverständlichen Handlungen der Mädchen nachvollziehbar und psychologisch begründet erscheinen zu lassen. Gleichzeitig zeigt sie auf, wie Merissa und Nadia ihre Probleme überwinden und neue Hoffnung finden. Sehr zu empfehlen, sowohl inhaltlich als auch stilistisch! (Übers.: Brigitte Jakobeit)