Idiotensicher
Bei einer ihrer waghalsigen Mutproben stoßen die drei halbwüchsigen Freunde Moki, Joss und Basti auf ein seltsames Paket mit Silvesterraketen. Aus dem geplanten Feuerwerk wird nichts, denn es stellt sich heraus, dass die vermeintlichen Raketen mit
Haschisch gefüllt sind. Mindestens 200.000 Euro müsste der "Stoff" wert sein. Diese Chance wollen die drei sich nicht entgehen lassen. Zusammen mit der unerschrockenen Elin gelingt es ihnen, mit den Dealern, denen das Rauschgift abhandengekommen war, in Kontakt zu treten. Ihnen will man das Rauschgift für einen angemessenen "Finderlohn" verkaufen. Natürlich klappt der idiotensichere Plan nicht. Vielmehr geraten alle Beteiligten in große Gefahr und können am Ende der turbulenten (ein wenig ausgedacht wirkenden) Geschichte froh sein, mit dem Leben davongekommen zu sein. Drei der vier Protagonisten erzählen ihre Geschichte offenbar den verhörenden Polizisten. Formal besteht der Roman somit aus 62 Protokollen, in denen drei Jugendliche in chronologischer Abfolge ihre Erlebnisse schildern. Bedauerlicherweise bedient sich der Autor durchweg eines allzu anbiedernd-forciert wirkenden jugendspachlichen Jargons. Neben der Ereignisabfolge interessieren den Autor v.a. die gruppendynamischen Prozesse in dieser trotz ihrer Freundschaft so inhomogenen Freundesgruppe, die natürlich in Gefahrensituationen verstärkt sichtbar werden.
Helmer Passon
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Idiotensicher
Dirk Pope
Hanser (2015)
190 S.
kt.