Zusammenleben
Mit der Geburt seines Sohnes und der 18-monatigen Elternzeit ändern sich nicht nur die Lebensumstände des Autors, sondern auch seine Einstellungen zu Vaterrolle und Familie. Er erzählt von seinen Erfahrungen und der tagtäglichen Betreuungsarbeit, bei der er sich von der Gesellschaft alleingelassen fühlt, hinterfragt dabei das traditionelle Rollenmuster, thematisiert die kulturellen Leitbilder und sieht den Begriff "Arbeit" eingegrenzt auf die Erwerbsarbeit. Deshalb fordert er die gesellschaftliche und politische Anerkennung der Hausarbeit, die Emanzipation der Männer für Lebensbereiche, die naturgemäß Frauen zugeschrieben werden, und die gesellschaftliche Anerkennung der Familie als Ursprung und Grundlage der Demokratie bis hin zum Wahlrecht für Kinder. Der von der Erfahrung der Elternschaft inspirierte Text weitet sich zu politisch-philosophischen Betrachtungen über Gesellschaft und Demokratie, die aber zu Lösungsansätzen wenig beitragen. Zur Diskussionsanregung.
Helmut Eggl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Zusammenleben
Leander Scholz
Hanser Berlin (2018)
157 S.
fest geb.