Vielleicht solltest du mal mit jemandem darüber reden
Lori Gottlieb ist schon längere Jahre erfolgreich als Psychotherapeutin tätig, als sie die andere Seite am eigenen Leibe erfährt: nach der Trennung von ihrem Partner muss sie selbst eine Therapie machen. Und erlebt dabei alles, was man als Klient in einer solchen Behandlung erfährt: unvermittelte Ups und Downs, die (sich wandelnde) Beziehung zum Therapeuten, Scham, Verzweiflung, Hoffnung. In ihrem Buch beschreibt sie detailreich und authentisch, mit viel Empathie einerseits, professionellem Sachverstand andererseits diese beiden Seiten und ihre Erfahrungen als Therapeutin wie Patientin. Und genau das macht dieses Buch so interessant und lesenswert und hebt es aus der Masse der im allgemeinen eher mittelmäßigen und unbefriedigenden US-amerikanischen Psycho-Literatur heraus. Ab mittleren Beständen sehr zu empfehlen.
Günter Bielemeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Vielleicht solltest du mal mit jemandem darüber reden
Lori Gottlieb ; aus dem amerikanischen Englisch von Elisabeth Liebl
hanserblau (2020)
526 Seiten
fest geb.