Frankie

Der 14-jährige Icherzähler lebt behütet und harmonisch mit seiner alleinerziehenden Mutter in Wien. Als beide deren Vater nach 18 Gefängnisjahren abholen, wird aus dem Kind Frank der Heranwachsende Frankie, der nicht in der Lage ist, sich den Beeinflussungen Frankie des nicht mehr realitätstauglichen Großvaters zu erwehren. Begleitung und Schutz der Mutter bleiben aus; sie ist in ihrer Abneigung zum Vater, dem Beruf und der Sehnsucht nach einem Partner gefangen. Die Wort- und Handlungsgewalt des Großvaters wirkt auf Frankie falsch, aber vor allem herausfordernd und einladend. Eine Pistole als Geschenk kann er nicht ablehnen, sondern setzt sie überfordert gegen den Großvater ein. Als dann am Geburtstag reichlich unmotiviert noch der eigene Vater mit neuer Freundin auftaucht, testet der Junge das Erlernte. - Sprachlich überaus virtuos, mit Ausflügen in Sagen, Fabeln und Sprichworte, erzählt Köhlmeier auf engem Raum nachdrücklich vom Erwachsenwerden und der (hier meist fehlenden) altersgerechten Begleitung Erziehender. - Sehr empfehlenswert.

Rolf Pitsch

Rolf Pitsch

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Frankie

Frankie

Michael Köhlmeier
Hanser (2023)

205 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 613890
ISBN 978-3-446-27618-5
9783446276185
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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