Das Schöne
Ein prägendes Hörerlebnis von Mozarts 40. Symphonie führt Michael Köhlmeier zu der Erkenntnis, dass Kunst hilft, Kunst zu verstehen, über alle Sparten hinweg, besagte Symphonie helfe, „sich bei Shakespeare und allen anderen Werken der Literatur besser zurechtzufinden“, weil sie nicht zum Menschen im Allgemeinen, sondern zu jedem einzelnen spricht. Es ist eine sehr persönliche und breit gefächerte Auswahl von Kunstwerken, die den Autor beeindruckt, bewegt, begeistert haben und die er aus einem neuen Blickwinkel betrachtet. Köhlmeiers Begeisterung umfasst Literarisches in überraschender Bandbreite (Anna Karenina, Huckleberry Finn, Hamlet, Struwwelpeter, Odyssee), Gedanken über seine Lieblingsautoren (Philip Roth, Joseph Conrad, Hemingway), Philosophisches (das Böse, das Tragisch-Komische, das Schöne, Zeit und Ziel), Musikalisches (Mozart, Bob Dylan, Blues), aber auch Überlegungen zu aktuellen Debatten wie der kulturellen Aneignung oder politisch korrekten Sprache. Die Sammlung ist ein mitreißendes, inspirierendes Plädoyer für das Schöne und wird für alle Bestände sehr gern empfohlen.
Gertrud Plennert
rezensiert für den Borromäusverein.
Das Schöne
Michael Köhlmeier
Hanser (2023)
230 Seiten
fest geb.