Allein gegen die Schwerkraft

Vor 1914: Einstein ist Schweizer, seine Frau Mileva hat auch Physik studiert, sie haben zwei Kinder, der junge Wissenschaftler gilt seit Formulierung der Speziellen Relativitätstheorie (1905) im Kollegenkreis bereits als Ausnahmeforscher. Durch Vermittlung Allein gegen die Schwerkraft seiner Förderer Max Planck und Walter Nernst wird Einstein 1913 zum Professor an der Universität und Leiter des Physik-Instituts Berlin berufen und nimmt das Angebot an. Einstein weiß aber auch gleichzeitig, dass er sich wegen seiner neuen Liebe in Berlin immer mehr von Mileva entfernt und dass es mit den Kollegen bei deren politischen Einstellungen nicht immer einfach sein wird ... Kaum ist der Balkankrieg zu Ende, bricht 1914 der Erste Weltkrieg los, es gibt gleich viel Nationales und Antisemitisches auch von seinen Kollegen, Giftgas kommt groß zum Einsatz - seine damalige Korrespondenz bezeugt, wie sehr der Pazifist Einstein unter dem Ausmaß der Zerstörung, des menschlichen Elends und des Abbruchs internationaler wissenschaftlicher Beziehungen leidet. Aber in seiner Physik geht es mit der Allgemeinen Relativitätstheorie trotz allem intensiv voran, er schließt sie erfolgreich ab, die Fachwelt ist voll des Lobes. - Dem aus über 400 Literaturstellen (und dann fast 600 angegebenen Anmerkungen) äußerst gründlich recherchierenden Physiker und Astronomen Thomas de Padova gelingt mit diesem Buch in bewundernswerter Weise, die Geschichte eines Mannes vor dem Hintergrund seiner Zeit präzise, spannend und sehr gut lesbar darzustellen - für größere Bestände sehr empfehlenswert.

Georg Roth

Georg Roth

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Allein gegen die Schwerkraft

Allein gegen die Schwerkraft

Thomas de Padova
Hanser (2015)

308 S. : Ill.
fest geb.

MedienNr.: 583586
ISBN 978-3-446-44481-2
9783446444812
ca. 21,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Na
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